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AKV Insolvenzstatistik 1- Quartal 2025
Einleitung
Die Wirtschaftsprognosen wurden kürzlich auf Grund der schwachen Konjunktur im Euro-Raum und wegen der Unsicherheiten durch die Wirtschafts- und Zollpolitik der USA neuerlich nach unten revidiert. Österreich steckt mitten im dritten Rezessionsjahr und steuert auch auf das dritte Rekordpleitenjahr in Folge zu.
Der AKV hat in seiner Insolvenzstatistik für das Vorjahr aufgezeigt, dass uns das Jahr 2024 in Folge dieser wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Rekordpleitenjahr an eröffneten Firmeninsolvenzen gebracht hat, wobei die Eröffnungen sogar über dem Niveau der Finanzkrise 2007/2008 lagen.
Die ersten drei Monate des Jahres 2025 zeichnen ein düsteres Bild, nachdem die 1.134 eröffneten Firmeninsolvenzen in diesem Zeitraum sogar mit 3,94 % über den Werten des Rekordpleitenjahres 2024 liegen. Im Gesamtjahr 2024 wurden monatlich durchschnittlich 346 Firmeninsolvenzen eröffnet, im 1. Quartal 2025 haben sich die Eröffnungen wie folgt entwickelt:
Während man im Bauwesen hofft die Talsohle erreicht zu haben und mit einer moderaten Erholung gerechnet wird, zeigt die Baukrise der letzten Jahre am Insolvenzsektor nun massive Reflexwirkungen auf die Branche „Grundstücks- und Wohnungswesen“. Diese Branche rückte im 1. Quartal 2025 bundesweit an die 5. Stelle, in Wien sogar an die 3. Stelle.
Von den 10 nach Passiva größten Insolvenzen im ersten Quartal 2025 entfallen 9 eröffnete Verfahren auf die Immobilienbranche. Die größten Verfahren in der Immobilienbranche betreffen mehrere Unternehmensgruppen, nämlich jene der SIGNA/Benko, LNR (Lukas Neugebauer), 6B47 und Sveta.
Der einzige Ausreißer in den Top-10 nach Passiva ist die Handelsinsolvenz der Palmers Textil AG (Passiva EUR 69,19 Mio.), wobei von dieser Insolvenz andererseits jedoch die meisten Dienstnehmer (515) betroffen sind.
Am häufigsten sind Insolvenzen weiterhin in den Branchen Handel (299), Bau (250) und Gastronomie (167) zu verzeichnen. Bezüglich der Branchen verweisen wir zudem auf unsere Ausführungen im Kapitel Firmeninsolvenzen.
Mehr als 2 Jahre Rezession, eine anhaltende Industriekrise, gestiegene Material-, Energie- und Lohnkosten, eine steigende Arbeitslosigkeit, eine schrumpfende Wirtschaftsleistung, eine anhaltende Kaufzurückhaltung bei Konsumgütern und Immobilien hinterlassen sohin weiterhin am Insolvenzsektor ihre Spuren.
Die Passiva haben in den Jahren 2023 (circa EUR 16,74 Mrd.) und 2024 (circa EUR 19,5 Mrd.) historische Rekordwerte erreicht. Wenngleich im 1. Quartal 2025 nur eine „Milliardenpleite“ zu verzeichnen war, so sorgten die zahlreichen Immobilieninsolvenzen dennoch für Passiva in Höhe von circa EUR 3,91 Mrd. (Vergleich: 1. Quartal 2024 EUR 6,47 Mrd.).
Eine gegenteilige Entwicklung ist wider Erwarten am Privatkonkurssektor feststellbar.
Trotz steigender Arbeitslosenzahlen lagen bereits 2024 die eröffneten Privatinsolvenzen weit unter dem Vor-Corona-Niveau und haben diese neuerlich im Vergleich zum 1. Quartal 2024 um 2,91 % auf 2.266 eröffnete Privatkonkurse abgenommen.
Im Detail haben sich die Firmen- und Privatinsolvenzen im 1. Quartal 2025 österreichweit wie folgt entwickelt:
FIRMENINSOLVENZEN
Bereits mit unserer letzten Jahresstatistik haben wir aufgezeigt, dass das Jahr 2024 ein Rekordpleitenjahr war. Die ersten 3 Monate des Jahres 2025 signalisieren, dass auch das Jahr 2025 das Potenzial hat, ein neues Rekordpleitenjahr zu werden, da mit einer Erholung am Insolvenzsektor derzeit nicht zu rechnen ist.
Im 1. Quartal 2025 haben sich die Firmeninsolvenzen wie folgt entwickelt:
1. Quartal | 2025 | 2024 | |
Eröffnete Insolvenzverfahren | 1.134 | 1.091 | + 3,94 % |
Verfahrensabweisungsbeschlüsse | 861 | 571 | + 50,79% |
Firmeninsolvenzen gesamt | 1.995 | 1.662 | + 20,04 % |
Die eröffneten Firmeninsolvenzen sind im 1. Quartal 2025 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2024 um 3,94 % auf 1.134 Verfahren gestiegen.
Besorgniserregend sind jedoch die Verfahrensabweisungen mangels Masse. Diese Verfahrensabweisungsbeschlüsse haben im 1. Quartal 2025 um unglaubliche 50,79% zugenommen, nachdem 861 Insolvenzanträge abgewiesen wurden, weil kein kostendeckendes Vermögen vorhanden war. Darin dokumentiert sich, dass bei zahlreichen Unternehmen die Liquiditätspölster und Aktiva aufgebraucht sind.
Entwicklung der Firmeninsolvenzen in den einzelnen Bundesländern
Die Veränderungen in den einzelnen Bundesländern für das 1. Quartal 2025 ergeben sich aus nachstehender Tabelle und Grafik:
2025 | 2024 | ||
Wien | 404 | 399 | + 1,25 % |
Niederösterreich | 216 | 208 | + 3,85 % |
Oberösterreich | 133 | 131 | + 1,53 % |
Salzburg | 68 | 55 | + 23,64 % |
Tirol | 69 | 43 | + 60,47 % |
Vorarlberg | 27 | 28 | – 3,57 % |
Burgenland | 34 | 39 | – 12,82 % |
Steiermark | 126 | 124 | + 1,61 % |
Kärnten | 57 | 64 | – 10,94 % |
eröffnete Firmeninsolvenzen | 1.134 | 1.091 | + 3,94 % |
Den größten Anstieg gab es in Tirol (+ 60,47 %), gefolgt von Salzburg (+ 23,64 %). Die meisten Verfahren, nämlich 404, wurden beim HG Wien eröffnet und auch in Wien beträgt die Steigerungsrate + 1,25 %.
Entgegen dem Bundestrend haben in den Bundesländern Burgenland (- 12,82 %), Kärnten (- 10,94 %) und Vorarlberg (- 3,57 %) die eröffneten Firmeninsolvenzverfahren abgenommen.
Gefährdete Arbeitsplätze
Letzte Woche veröffentlichte das AMS die erschreckenden Arbeitslosenzahlen.
Im Unterschied zu den Vorjahren und mit Ausnahme der Insolvenz Palmers Textil AG wurden im 1. Quartal 2025 weniger Unternehmen mit einer hohen Anzahl an Dienstnehmern insolvent. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die insolventen Unternehmen im Immobilienbereich zwar über hohe Passiva, aber nur über wenige Dienstnehmer verfügen.
Die Anzahl der betroffenen Dienstnehmer, die zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung noch beschäftigt waren, hat im 1. Quartal 2025 wie folgt abgenommen:
1. Quartal 2025: | 3.861 |
1. Quartal 2024: | 5.673 |
In diesen Zahlen sind jene Dienstnehmer nicht erfasst, deren Arbeitsverhältnisse bereits vor Insolvenzeröffnung aufgelöst wurden.
Im 1. Quartal 2025 haben folgende Insolvenzen die meisten Arbeitsplätze gefährdet:
Top 5 Insolvenzen Österreich nach Dienstnehmer
Gericht | Name | DN |
10 S 15/25x | Palmers Textil Aktiengesellschaft 2351 WIENER NEUDORF Palmersstraße 8 |
515 |
20 S 17/25p | Teufelberger Gesellschaft m.b.H. 4600 WELS Vogelweiderstraße 50 |
186 |
17 S 3/25b | Avocodo GmbH 4020 LINZ Hamerlingstraße 40 |
126 |
7 S 1/25v | Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH 6135 STANS IM UNTERINNTAL Unterdorf 37 a |
116 |
3 S 17/25g | Atlas Personal Management GmbH 1080 WIEN Lange Gasse 16/Top 20 |
110 |
Gesamtpassiva der eröffneten Unternehmensinsolvenzen
Im 1. Quartal 2024 lagen bereits 2 Fälle mit Passiva in Milliardenhöhe vor, nämlich die Insolvenz der Familie Benko Privatstiftung mit EUR 2,27 Mrd. und jene des Unternehmers Rene Benko mit EUR 2,42 Mrd., wobei ein Großteil der angemeldeten Forderungen weiterhin bestritten ist.
Im 1. Quartal 2025 hatten wir eine „Milliardenpleite“ zu verzeichnen, nämlich jene der Herkules Holding GmbH (bis zum 26.02.2025 unter dem Namen Laura Holding GmbH im Firmenbuch eingetragen) mit Passiva von EUR 1,023 Mrd.
Gericht | Name | Passiva EUR |
7 S 29/25m | Herkules Holding GmbH 6020 INNSBRUCK Maria-Theresien-Straße 31 |
1,023.000.000,- |
6 S 18/25a | SPS Primus Holding GmbH 1010 WIEN Herrengasse 14/3. OG |
527.000.000,- |
28 S 220/24t | SIGNA Prime CM 2017 GmbH 1010 WIEN Herrengasse 14/3. OG |
478.744.000,- |
7 S 30/25h | Herkules Finance Holding GmbH 6020 INNSBRUCK Maria-Theresien-Straße 31 |
341.200.000,- |
9 S 25/25b | SIGNA Prime 2014 Eins GmbH 1010 WIEN Herrengasse 14/3. OG |
264.400.000,- |
38 S 19/25h | LAURA Warenhaus Premium Immobilien Beteiligung GmbH 1010 WIEN Herrengasse 14/3. OG |
160.000.000,- |
28 S 12/25f | Laura Warenhaus Premium Immobilien Co-Invest GmbH & Co KG 1010 WIEN Herrengasse 14/3. OG |
75.000.000,- |
59 S 124/25d | 6B47 Real Estate Investors AG 1190 WIEN Heiligenstädter Lände 29 |
72.222.000,- |
10 S 15/25x | Palmers Textil Aktiengesellschaft 2351 WIENER NEUDORF Palmersstraße 8 |
69.190.000,- |
38 S 24/25v | LNR WGMS 191 Projekt GmbH 1010 WIEN Annagasse 5/1/13 |
69.152.000,- |
Wie bereits einleitend ausgeführt, sind die ersten 8 Plätze und Platz 10 ausschließlich der Immobilienbranche zuzuordnen, nämlich die ersten 7 der SIGNA/Benko-Gruppe und bei den Plätzen 8. und 10. handelt es sich um 2 Immobilienkonzerngesellschaften aus Wien. Nur Platz 9 belegt das Handelsunternehmen Palmers Textil AG; abzuwarten ist, in welcher Höhe Forderungsanmeldungen bis zur Prüfungstagsatzung am 22.04.2025 erfolgen werden.
Die Passiva haben sich im 1. Quartal 2025 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um circa 40 % reduziert:
Passiva
1. Quartal 2025 | EUR | 3.913.901.000,- |
1. Quartal 2024 | EUR | 6.470.126.000,- |
Branchen
Handel
Die Konjunkturschwäche hat zu Jahresbeginn 2025 angehalten und die meisten Insolvenzfälle hatte der Handel (299) zu verzeichnen. In diesem Segment waren in den eröffneten Handelsinsolvenzen auch die meisten Dienstnehmer, nämlich 980, betroffen. Von den 299 betroffenen Handelsunternehmen wurde über das Vermögen von 225 auch tatsächlich ein Insolvenzverfahren eröffnet, so dass pro insolventem Handelsbetrieb durchschnittlich 4 Dienstnehmer bei Verfahrenseröffnung beschäftigt waren.
Zum Handel ist auszuführen, dass die Insolvenzursachen auf mehrere Faktoren zurückzuführen sind. Die inflationäre Entwicklung führte zu einem Kaufkraftverlust und zu gestiegenen Fixkosten. Die Branche ist einem starken Mitbewerb ausgesetzt, insbesondere die Zunahme des internationalen Online-Handels führt zu einem enormen Preisdruck und sinkenden Einnahmen.
Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft hat zwar etwas Fahrt aufgenommen, dennoch wurden in dieser Branche im 1. Quartal 2025 250 Unternehmen insolvent, so dass der Bau in der Branchenstatistik an 2. Stelle liegt. Von den Bauinsolvenzen waren unmittelbar 492 Dienstnehmer betroffen.
Die seit Jahrzehnten wenigsten Baubewilligungen und die damit verbundenen Produktions- und Investitionsrückgänge in der Immobilienkrise führten zu den zahlreichen Insolvenzen in der Baubranche. Das zuletzt wieder gestiegene Kreditvolumen lässt die Hoffnung aufkommen, dass man die Talsohle erreicht hat.
Gastronomie
Der rückläufige Konsum betrifft auch die Gastronomie, in welcher 167 Unternehmen insolvent wurden. Über das Vermögen von 129 Gastronomiebetrieben wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet und unmittelbar betroffen waren 329 Dienstnehmer. In diese Branche fällt auch der Teilbereich Beherbergung, welcher auf Grund der starken und positiven Tourismuszahlen am Insolvenzsektor eine untergeordnete Rolle einnimmt.
Immobilienbranche
Wie bereits einleitend ausgeführt, weist im 1. Quartal 2025 die Immobilienbranche eine besondere Entwicklung auf. Die 8 größten Insolvenzen und Platz 10 nach Passiva sind dieser Branche zuzuordnen, welche sich aus den Kategorien „Grundstücks- und Wohnungswesen“ sowie „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ zusammensetzt. Gerade bei den Immobilienkonzernen sind die einzelnen Gesellschaften je nach deren Aufgabe in der Konzernstruktur einer der beiden Kategorien zuzurechnen. Als Resultat der zahlreichen insolventen Konzerngesellschaften von Immobilienunternehmensgruppen nimmt die Kategorie „Grundstücks- und Wohnungswesen“ erstmals Platz 5 mit 113 Insolvenzfällen ein, wobei die Passiva circa EUR 938 Mio. betragen. Auf die Kategorie „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ entfallen EUR 2,4 Mrd.. Diese beiden Kategorien machen bereits fast 85 % der Gesamtpassiva (EUR 3,9 Mrd.) des 1. Quartals 2025 aus.
Antragsstellungen
Firmeninsolvenzen können über Eigenantrag des schuldnerischen Unternehmens oder über einen Gläubigerantrag eröffnet werden. Im 1. Quartal 2025 sah das Verhältnis von Eigen- zu Gläubigeranträgen wie folgt aus:
Eigenanträge | 527 | 46,47 % |
Gläubigeranträge | 607 | 53,53 % |
Gesamt | 1.134 | 100,00 % |
Mehrheitlich sind leider weiterhin die Insolvenzeröffnungen nicht auf Initiativen der schuldnerischen Unternehmen, sondern auf Gläubigeranträge zurückzuführen.
Wöchentlich wurden heuer über das Vermögen von 87 Unternehmen in Österreich Insolvenzverfahren eröffnet.
Ausblick Firmeninsolvenzen
Auf Grund der jüngsten Wirtschaftsprognosen rechnen wir zwischenzeitig mit einer gleichbleibenden Entwicklung bis zum Jahresende 2025, so dass der AKV ein drittes Rekordpleitenjahr in Folge im Bereich der eröffneten Firmeninsolvenzen befürchtet und mit über 4.500 eröffneten Firmeninsolvenzen rechnet. Einschließlich der Insolvenzabweisungsbeschlüsse sind bis zum Jahresende 2025 fast 8.000 Gesamtinsolvenzen zu erwarten.
Privatinsolvenzen
Im 1. Quartal 2025 haben sich die Schuldenregulierungsverfahren wie folgt entwickelt:
2025 | 2024 | ||
Schuldenregulierungsverfahren | 2.266 | 2.334 | – 2,91 % |
Verfahrensabweisungen | 294 | 193 | + 52,33 % |
Privatinsolvenzen gesamt | 2.560 | 2.527 | + 1,31 % |
In unserer Insolvenzstatistik für das Gesamtjahr 2024 haben wir ausgeführt, dass im Jahr 2024 die Privatinsolvenzen weit hinter den Eröffnungen der Jahre 2019 und 2018 zurücklagen. Es verwundert daher, dass trotz der gestiegenen Arbeitslosenzahlen die eröffneten Schuldenregulierungsverfahren um 2,91 % auf 2.266 eröffnete Verfahren abgenommen haben.
Von den 2.266 eröffneten Verfahren entfallen 100 Verfahren auf Gesamtvollstreckungen. Es handelt sich dabei um Privatinsolvenzen, welche über Gläubigeranträge eröffnet wurden.
Ebenso wie bei den Firmeninsolvenzen haben auch bei den Privatinsolvenzen die Verfahrensabweisungsbeschlüsse beträchtlich, nämlich um 52,33 %, zugenommen. Die Entwicklung ist nicht nachvollziehbar, da im Rahmen einer Gesetzesnovelle im Jahr 2021 die Prüfung, ob kostendeckendes Vermögen vorhanden ist, im Bereich des Privatkonkurses entschärft und teilweise sogar beseitigt wurde.
Entwicklung der Privatinsolvenzen in den einzelnen Bundesländern
Bis auf Wien (+ 3,06 %), Burgenland (+ 2,86 % %) und Tirol (+ 2,19 %) liegen in allen anderen Bundesländern Abnahmen vor, den größten Rückgang hat die Steiermark (- 20,29 %) zu verzeichnen, wie nachstehende Tabelle und Grafik zeigt:
2025 | 2024 | ||
Wien | 808 | 784 | + 3,06 % |
Niederösterreich | 317 | 322 | – 1,55 % |
Oberösterreich | 336 | 341 | – 1,47 % |
Salzburg | 100 | 103 | – 2,91 % |
Tirol | 187 | 183 | – 2,19 % |
Vorarlberg | 115 | 116 | – 0,86 % |
Burgenland | 36 | 35 | + 2,86 % |
Steiermark | 220 | 276 | – 20,29 % |
Kärnten | 147 | 174 | – 15,52 % |
eröffnete Privatinsolvenzen | 2.266 | 2.334 | – 2,91% |
Im 1. Quartal 2025 wurden wöchentlich 174 Privatinsolvenzverfahren eröffnet.
Die Gesamtpassiva der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren belaufen sich auf EUR 243,48 Mio., sodass sich eine Durchschnittsverschuldung von EUR 107.400,- errechnet.
63,02 % (1.428) der Privatinsolvenzen entfallen auf Männer, deren Durchschnittsverschuldung in der Höhe von EUR 130.700,- über jener der Frauen von EUR 67.800,- liegt. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Durchschnittsverschuldung, wie nachstehende Tabelle zeigt:
Eröffnungen | Passiva | Durchschnitt | ||||
Gesamt |
||||||
Total | 2.266 | (2.334) | 243.484.000,- | 107.400,- | ||
Männer | 1.428 | (1.458) | 186.659.000,- | 130.700,- | ||
Frauen | 838 | (876) | 56.825.000,- | 67.800,- | ||
bis 24 Jahre | ||||||
Total | 53 | (40) | 1.680.000,- | 31.600,- | ||
Männer | 27 | (23) | 953.000,- | 35.200,- | ||
Frauen | 26 | (17) | 727.000,- | 27.900,- | ||
25 – 39 Jahre | ||||||
Total | 724 | (767) | 52.732.000,- | 72.800,- | ||
Männer | 467 | (480) | 40.767.000,- | 87.200,- | ||
Frauen | 257 | (287) | 11.965.000,- | 46.500,- | ||
40 – 59 Jahre | ||||||
Total | 1.165 | (1.209) | 143.853.000,- | 123.400,- | ||
Männer | 717 | (739) | 108.703.000,- | 151.600,- | ||
Frauen | 448 | (470) | 35.150.000,- | 78.400,- | ||
60+ Jahre | ||||||
Total | 324 | (318) | 45.219.000,- | 139.500,- | ||
Männer | 217 | (216) | 36.236.000,- | 166.900,- | ||
Frauen | 107 | (102) | 8.983.000,- | 83.900,- |
Ausblick Privatinsolvenzen
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der steigenden Arbeitslosenzahlen sind kaum Veränderungen am Privatkonkurssektor zu beobachten. Aus diesem Grund geht der AKV davon aus, dass wir im Gesamtjahr 2025 mit etwa 9.000 Privatinsolvenzen rechnen können, welche jedoch weit unter den Zahlen der Gesamtjahre 2018 (10.058) und 2019 (9.497) liegen würden.
Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.
Rückfragenhinweis
Mag. Franz Blantz Bereichsleiter Insolvenz Tel. 05 04 100 – 8000 |
Dr. Cornelia Wesenauer Pressesprecherin Leiterin Insolvenzabteilung Wien / NÖ / Bgld. Tel: 05 04 100 – 1193 |