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Marinomed Biotech AG

Insolvenzsache

Der Alpenländische Kreditorenverband gibt bekannt, dass über das Vermögen der Firma Marinomed Biotech AG (FN 276819m) beim Landesgericht Korneuburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet wurde.

Unternehmensdaten

Bei der Firma handelt es sich um eine börsennotierte Aktiengesellschaft, welche im Jahr 2006 als Marinomed Biotechnologie GmbH gegründet und im Jahr 2017 in die Marinomed Biotech AG umgewandelt wurde und ist seit dem Februar 2019 zu ISIN: ATMARINOMED6 im Prime Market Segment der Wiener Börse gelistet.

Die Antragstellerin ist seit Jahren etabliertes biopharmazeutisches Unternehmen, das im Jahr 2006 als Spin-off der veterinärmedizinischen Universität Wien gegründet wurde. Unternehmensgegenstand der Schuldnerin ist die Entwicklung von innovativen Behandlungen für Indikatoren in der Virologie und Immunologie. Auf der Grundlage der virusblockierenden Eigenschaften der Substanz „Carragelose“ hat das Unternehmen ein Portfolio an vermarkteten OTC-Produkten zur Behandlung viraler Atemwegsinfektionen entwickelt. Im Jahr 2023 wurde das Portfolio im Bereich Immunologie um ein allergenblockierendes Nasenspray und feuchtigkeitsspendenden Augentropfen erweitert.

Die Antragstellerin konzentriert sich auf die Validierung innovativer Therapieansätze, die präklinische und klinische Arzneimittelentwicklung sowie die anschließende Auslizenzierung an Partner. Für das OTC-Portfolio organisiert die Antragstellerin die Produktion über qualifizierte Auftragshersteller. Die pharmazeutischen Partnerunternehmer der Antragstellerin übernehmen die späte klinische Entwicklung, Zulassung und Vermarktung der Therapeutika auf der ganzen Welt. So ist bei der Antragstellerin die Fokussierung auf die Kernkompetenzen Forschung und Entwicklung gewährleistet.

Derzeit werden bei der Antragstellerin 48 Dienstnehmer beschäftigt.

Insolvenzursachen

Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird unter anderem auf Umsatzrückgänge, bewirkt durch die Verschiebungen und Vermarktung der Leitprodukte aus der Marinosolv-Plattform, zurückgeführt. Die Verzögerungen haben dazu geführt, dass die für die Entwicklung bereitstehenden Mittel aufgebraucht wurden und die zukünftigen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung über Umsätze zu decken sind. Auch sah sie die Antragstellerin darüber hinaus nach der COVID-19 Pandemie mit einem massiven Umsatzrückgang zu den Carragelose Produkten konfrontiert.

Da die Gründe für die Verzögerung der gegenständlichen Produkte erkannt und behoben wurden, wird mit überwiegender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen, dass die nunmehr verzögert geplanten Umsätze nachgeholt werden können.

Vermögenslage

Die Antragstellerin ist Eigentümerin einer Liegenschaft am Standort des Unternehmens Hovengasse 25, 2100 Korneuburg, EZ 980, KG 11006 Korneuburg. Diese ist laut Eingaben der zuständigen Insolvenzverwaltung pfandrechtlich belastet.

Auch verfügt sie über geistiges Eigentum in Form von Patenten und Marken. Damit verbunden ist das regulatorische und wissenschaftliche Know-How der Mitarbeiter der Antragstellerin. Die Patente umfassen die Gebiete Virologie und Immunologie. Insgesamt handelt es sich um ca. 300 eingetragene Patente in verschiedenen Ländern.

Laut vorliegenden Gläubigerliste geht die Antragstellerin von Verbindlichkeiten in der Höhe von rund EUR 25 Mio. aus und sind von diesem Verfahren rund 185 Gläubiger sowie 49 Dienstnehmer betroffen.

Die aktuellen Vermögensverhältnisse werden im Zuge des Verfahrens durch die Insolvenzverwaltung überprüft werden.

Weitere Vorgangsweise

Die Antragstellerin gab in ihrem Eigenantrag bekannt, dass der weitere Fortbetrieb angestrebt wird.

Laut eigenen Angaben plant sie im Rahmen der strategischen Ausrichtung auch in weiterer Folge die Entwicklung von neuen Carragelose Produkten sowie die weitere Entwicklung der Produkte Marinosolov. Das schuldnerische Unternehmen soll in weiterer Folge über nachstehenden

SANIERUNGSPLANVORSCHLAG
entschuldet werden:

Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20%, zahlbar
Innerhalb von 2 Jahren nach Annahme des Sanierungsplanes.

Die Realisierbarkeit des Sanierungsplans wird vom Alpenländischen Kreditorenverband nunmehr eingehend geprüft. Auch ist der Frage nachzugehen, ob, bzw. in welcher Form dieser Sanierungsplan, der lediglich den gesetzlichen Mindesterfordernissen entspricht, verbessert werden kann.

Eine Anmeldung Ihrer Forderung ist zu empfehlen und stellen wir Ihnen gerne die kostengünstigen Dienste unseres Verbandes zur Verfügung.

Verfahrensdaten

Eröffnung:                               14.08.2024
Anmeldefrist:                          12.09.2024
Insolvenzverwalter:               Dr. Ulla Reisch
Prüfungstagsatzung:             26.09.2024, 13:15 Uhr
Sanierungsplantagsatzung: 14.11.2024, 13:00 Uhr

Forderungsanmeldungen können ab sofort über den AKV angemeldet werden.

Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.

Rückfragenhinweis

AKV EUROPA
Alpenländischer Kreditorenverband

Geschäftsstelle Wien, NÖ, Burgenland
Tel: 05 04 100 – 1380