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Ring Rast Betriebs-GmbH

Insolvenzsache

Der Alpenländische Kreditorenverband gibt bekannt:

Ring Rast Betriebs-GmbH meldet Insolvenz an.
Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt.
Unstimmigkeiten mit Bestandgeberin führten zur Kündigung des Bestandvertrages bezüglich des Unternehmensstandortes.
Die Passiva betragen zumindest EUR 2,4 Mio.
23 Dienstnehmer und 63 Gläubiger betroffen.
Den Gläubigern wird eine Quote von 20 % binnen 2 Jahren angeboten.

Insolvenzsache

Der Alpenländische Kreditorenverband gibt bekannt, dass die Ring Rast Betriebs-GmbH mit Sitz in 8724 Spielberg, Ring Rast Straße 4 mit heutigem Tag einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim LG Leoben eingebracht hat. Mit der zeitnahen Eröffnung des Verfahrens ist zu rechnen.

Unternehmensdaten

Das im Jahr 2018 gegründete Unternehmen wird von Mag. (FH) Kurt Moser als Geschäftsführer vertreten.

Das Unternehmen gliedert sich in drei Unternehmensteilbereiche:

  • Hotel (Zimmer 32 und Bettenanzahl 104)
  • Restaurant (ca. 300 Plätze im Innenbereich und 250 Plätze im Außenbereich)
  • Shop (NAH & FRISCH Punkt Shop)

Weiters wird am gleichen Standort am Wochenende das BBC-Restaurant LAZARUS betrieben.

Der Betriebsstandort ist gemietet.

Im Unternehmen werden aktuell 23 Dienstnehmer (6 Angestellte, 17 Arbeiter) beschäftigt.

Hauptumsatzträger ist der Restaurantbetrieb (ca. 70 %), auf den Hotelbetrieb entfallen rund 25 % des Umsatzes, 5 % auf den Shop. Umsatzstärkste Zeit sind die Sommermonate Juni bis September.

Insolvenzursachen/Vermögenslage

Zur wirtschaftlichen Entwicklung ist festzuhalten, dass auf Basis der Bilanzen bzw. vorliegenden Saldenlisten eine Steigerung der Umsatzzahlen ablesbar ist, dies unter Herausrechnung erhaltener Covid-Hilfen in den Jahren 2021 bzw. 2022.

Zu den Insolvenzursachen wird im Insolvenzantrag folgendes ausgeführt:

Der Standort wird als überdimensioniert erachtet und reichen die erzielten Umsätze nicht hin, um die mit der Größe des Standortes verbundenen erheblichen Miet- bzw. und Betriebskosten zu bedecken. Bereits mit Ende 2022 dürfte es Unstimmigkeiten zwischen dem Unternehmen sowie der Bestandgeberin des Betriebsstandortes geben. Eine angestrebte Bestandzinsreduktion konnte nicht erreicht werden. Im Zuge der mit der Bestandgeberin geführten Verhandlungen kam es laut Insolvenzantrag im Dezember 2022/Jänner 2023 zum Abschluss eines Inventarkaufvertrages, wobei ein Zahlungsfluss nicht erfolgt sei, sondern mit offenen Forderungen offenbar aufgerechnet wurde.

Weiters wurden seit Ende des Jahres 2023 Verhandlungen über einen möglichen Erwerb des Bestandsobjektes durch das Unternehmen geführt. Nachdem jedoch die Suche nach einem Investor bzw. strategischen Partner letztlich nicht erfolgreich war, konnte auch dieses Alternativszenario nicht umgesetzt werden.

Als weitere Insolvenzursachen werden die gestiegenen Fixkosten, im Hinblick auf die hohe Fremdkapitalbelastung des Unternehmens der gestiegene Zinsendienst sowie die allgemeine schlechte Konjunktur genannt.

Eine Lösung mit der Bestandgeberin konnte nicht erzielt werden, sodass es 02/2024 zur Kündigung des Bestandsvertrages durch die Bestandgeberin gekommen ist und 04/2024 ein einvernehmlicher gerichtlicher Räumungsvergleich mit Räumungsaufschub bis 30.09.2024 geschlossen wurde.

Die Verbindlichkeiten gibt man mit EUR 2.445.000,00 an, wobei die Bankverbindlichkeiten rund EUR 1,5 Mio. betragen, die Lieferantenverbindlichkeiten belaufen sich auf rund EUR 415.000,00, im Übrigen bestehen Steuer- und Abgabenrückstände sowie Dienstnehmerforderungen. Unklar ist die Höhe der Forderung des Bestandgebers: Während diese mit EUR 100.000,00 eingepreist wurde, geht die Bestandgeberin offenbar von einer Forderung von rund EUR 660.000,00 aus, wodurch sich die Passiva auf rund EUR 3 Mio. erhöhen würden.

Die Aktiva bringt man mit rund EUR 426.000,00 in Ansatz, wobei die wesentlichen Positionen die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in das Bestandsobjekt getätigte Investitionen darstellen.

Weitere Vorgangsweise

Es ist beabsichtigt das Unternehmen zumindest kurzfristig fortzuführen, wobei eine Einigung mit der Bestandgeberin zu erzielen sein wird. Sollte keine Einigung möglich sein und das Bestandsobjekt aufgrund des abgeschlossenen Räumungsvergleichs bis 30.09.2024 zu räumen sein und allenfalls im Rahmen eines Asset-Deals zu verkaufen sein.

Die Finanzierung des angebotenen vorerst den gesetzlichen Mindesterfordernissen entsprechenden Sanierungsplanes (20 % binnen zwei Jahren) soll insbesondere aus den Erlösen des Unternehmensfortbetriebs bzw. einem Verkauf des gesamten Betriebes erfolgen.

Verfahrensdaten

Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Leoben über das Vermögen der Ring Rast Betriebs-GmbH zur Geschäftszahl 18 S 73/24x.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Mag. Thomas Böchzelt, 8700 Leoben, Krottendorfer Gasse 4 bestellt.

Eröffnung:                                            16.09.2024

Anmeldefrist:                                       06.11.2024

Berichts- und Prüfungstagsatzung: 20.11.2024, 11.20 Uhr

Sanierungsplantagsatzung:               18.12.2024, 11.00 Uhr

Forderungsanmeldungen können ab sofort über den AKV angemeldet werden.

Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.

Rückfragenhinweis

AKV EUROPA
Alpenländischer Kreditorenverband

Geschäftsstelle Graz
Tel: 05 04 100 – 8000
Mag. Markus Graf
Tel: 05 04 100-8160
Mobil: 0664/84 59 203